Zirkeltraining: Mehr Leistung mit System

Das Wichtigste in Kürze

  • Zirkeltraining kombiniert Kraft- und Ausdauertraining in einer effizienten Einheit
  • Bis zu 30% höhere Kalorienverbrennung im Vergleich zu klassischem Training
  • Ideal für Zeitmanagement: Vollwertiges Workout in 30-45 Minuten
  • Anpassbar für jedes Fitnesslevel vom Anfänger bis zum Profi
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Einleitung

Zirkeltraining gehört zu den effizientesten Trainingsmethoden der Fitnesswelt. Entwickelt in den 1950er Jahren von Morgan und Adamson an der University of Leeds, hat sich dieses System bis heute als äußerst wirksam erwährt. Das Besondere am Zirkeltraining ist die intelligente Kombination aus Kraft- und Ausdauerelementen, die in wiederholten Durchgängen absolviert werden. Studien zeigen, dass bereits 30 Minuten Zirkeltraining vergleichbare Effekte erzielen können wie deutlich längere konventionelle Workouts.

Die Grundlagen des Zirkeltrainings

Beim Zirkeltraining durchläuft man eine festgelegte Abfolge von Übungsstationen, den sogenannten Circuit. Jede Station trainiert eine andere Muskelgruppe oder Fitnesskomponente. Die Pausen zwischen den Stationen sind bewusst kurz gehalten, typischerweise 15-30 Sekunden. Ein vollständiger Zirkel kann aus 8-12 Stationen bestehen, die 2-3 Mal wiederholt werden.

Die Wissenschaft hinter diesem Konzept basiert auf dem Prinzip der aktiven Erholung: Während eine Muskelgruppe arbeitet, erholt sich die vorherige bereits. Dieser Wechsel ermöglicht eine höhere Gesamtbelastung bei kürzerer Trainingsdauer. Forschungen des American Council on Exercise belegen, dass Zirkeltraining den Stoffwechsel bis zu 48 Stunden nach dem Training erhöht halten kann.

Die Vorteile von Zirkeltraining

Die Effizienz des Zirkeltrainings macht es für verschiedene Zielgruppen attraktiv. Berufstätige schätzen die Zeitersparnis: Ein komplettes Ganzkörpertraining lässt sich in 30-45 Minuten absolvieren. Für die Gewichtsreduktion ist Zirkeltraining ideal, da es sowohl die Fettverbrennung ankurbelt als auch Muskelmasse aufbaut – eine Kombination, die den Grundumsatz langfristig steigert.

Weitere wissenschaftlich belegte Vorteile umfassen die Verbesserung der kardiovaskulären Fitness um durchschnittlich 8-15% innerhalb von 8 Wochen sowie eine Steigerung der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max). Auch für die psychologische Motivation bietet Zirkeltraining Vorteile: Die abwechslungsreiche Struktur beugt Langeweile vor und die sichtbaren Fortschritte bei der Bewältigung der Stationen steigern das Durchhaltevermögen.

Aufbau eines effektiven Zirkeltrainings

Ein durchdachter Zirkeltraining-Plan folgt klaren Prinzipien. Beginnen Sie mit einer 5-10-minütigen Aufwärmphase, gefolgt von der Hauptphase mit 8-12 Übungen. Jede Übung sollte 30-60 Sekunden dauern mit 15-30 Sekunden Pause dazwischen. Ein beispielhafter Circuit könnte folgende Stationen umfassen: Kniebeugen, Liegestütze, Ausfallschritte, Klimmzüge, Plank, Burpees, Russian Twists und Seilspringen.

Für Anfänger empfiehlt sich eine geringere Belastungsdauer (30 Sekunden) bei längeren Pausen (30 Sekunden). Fortgeschrittene können die Intensität durch kürzere Pausen oder zusätzliche Gewichte steigern. Wichtig ist die progressive Steigerung: Erhöhen Sie entweder die Anzahl der Wiederholungen, die Gewichte oder reduzieren Sie die Pausenzeiten, um kontinuierliche Fortschritte zu erzielen.

Moderne Varianten des Zirkeltrainings integrieren HIIT-Elemente (High-Intensity Interval Training) oder kombinieren Gerätetraining mit Körpergewichtsübungen. Die Flexibilität des Systems ermöglicht Anpassungen an verfügbare Equipment und individuelle Ziele.

Fazit

Zirkeltraining stellt eine wissenschaftlich fundierte Methode dar, die maximale Ergebnisse bei minimalem Zeitaufwand bietet. Die systematische Abfolge verschiedener Übungen trainiert gleichermaßen Kraft, Ausdauer und Koordination. Durch die hohe Anpassungsfähigkeit eignet sich diese Trainingsform für nahezu jede Zielgruppe und kann sowohl im Studio als auch zuhause umgesetzt werden.

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Häufig gestellte Fragen

1. Wie oft sollte ich Zirkeltraining pro Woche machen?

Für optimale Ergebnisse empfehlen Fitnessexperten 2-3 Einheiten pro Woche mit mindestens 48 Stunden Erholung zwischen den Trainingseinheiten. Diese Frequenz ermöglicht ausreichende Regeneration bei gleichzeitig kontinuierlichem Fortschritt.

2. Ist Zirkeltraining für komplette Anfänger geeignet?

Ja, Zirkeltraining lässt sich ausgezeichnet an Anfänger anpassen. Starten Sie mit reduzierte Intensität, längeren Pausen und einfachen Übungsvarianten. Eine professionelle Einweisung ist besonders zu Beginn empfehlenswert.

3. Kann ich mit Zirkeltraining Muskeln aufbauen?

Zirkeltraining unterstützt den Muskelaufbau, besonders bei Einsteigern. Für fortgeschrittene Hypertrophie-Ziele sollte die Intensität durch Zusatzgewichte erhöht werden. Die Kombination aus Kraft und Ausdauer macht es besonders effektiv für definierte Muskulatur.

4. Welche Ausrüstung benötige ich für Zirkeltraining?

Ein Basis-Zirkeltraining lässt sich mit Körpergewichtsübungen realisieren. Für Variation und Intensitätssteigerung sind Hanteln, Resistance Bands, Medizinbälle und eine Klimmzugstange empfehlenswert. Viele Studios bieten spezielle Zirkeltraining-Bereiche.

5. Wie misst man Fortschritte beim Zirkeltraining?

Fortschritte zeigen sich durch mehr Wiederholungen in der gleichen Zeit, kürzere Gesamttrainingsdauer oder die Steigerung der verwendeten Gewichte. Führen Sie ein Trainingstagebuch, um Ihre Entwicklung systematisch zu dokumentieren.

Quellen und weiterführende Literatur

Geschichte des Zirkeltrainings (Circuit Training)

  • Ursprünge: Morgan und Adamson (1950er Jahre, University of Leeds):
    Wikipedia Deutsch / BarBend (2023). Zirkeltraining: Geschichte und Entwicklung. Dokumentiert die genaue Gründungsgeschichte: Das Zirkeltraining wurde in den Jahren **1952–1953** durch die Engländer **R.E. Morgan und G.T. Adamson** an der University of Leeds entwickelt. Das Original-Konzept umfasste **24 exakt festgelegte Übungen** (z.B. Klimmziehen, Liegestütz, Armbeugen), die in standardisierter Reihenfolge absolviert wurden. Die **erste Publikation erschien 1957**, danach 1961 eine erweiterte Version mit G.T. Adamson. Sein Erfolg war dabei paradigmatisch: Teilnehmer zeigten nach kurzer Trainingszeit nicht nur **erhöhte Muskelkraft, sondern auch verbesserte kardiovaskuläre Gesundheit**.
    Zur Quelle (Wikipedia)
    Zur Quelle (BarBend)
  • Historischer Kontext: Kriegs-Fitness-Traditionen:
    BarBend / Historische Forschung (2023). Circuit Training Origins Before the 1950s. Erklärt, dass frühe Formen des Zirkeltrainings bis zum frühen **19. Jahrhundert** zurückreichen (gymnasische Instruktoren in Europa), während sich das moderne, systematische Konzept erst durch die **Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs** formte. In der Militärausbildung wurden Soldaten durch Stations-Übungen trainiert – eine Praxis, die nach Kriegsende von Morgan und Adamson systematisiert und wissenschaftlich untermauert wurde.
    Zur Quelle

Wissenschaftliche Grundlagen: Aktive Erholung und Muskelgruppen-Alternation

  • Das Prinzip der aktiven Erholung im Zirkeltraining:
    PMC (NIH) / Feuerbacher et al. (2025). Neuromuscular Adaptations to Same Versus Separate Muscle Group Training. Untersucht, wie die **Alternation zwischen Muskelgruppen** den Trainingseffekt optimiert:
    – **LHLS-Gruppe** (Lower-Body HIIT + Strength): Trainiert untere und obere Körperhälfte zeitlich verteilt
    – **LSUS-Gruppe** (traditionelles Krafttraining): Trainiert alle Muskelgruppen hintereinander
    **Ergebnis:** Die zeitliche Verteilung auf unterschiedliche Muskelgruppen führte zu besseren Explosivkraft-Adaptationen (maximale Bewegungsgeschwindigkeit) und verringerte „Interferenz-Effekte” (Abschwächung neuromuskulärer Anpassungen bei gleichzeitigem Trainieren).
    Zur Quelle

Stoffwechseleffekte: EPOC (Excess Post-Exercise Oxygen Consumption)

  • Erhöhter Stoffwechsel bis 48 Stunden nach Zirkeltraining:
    EGYM / Schuenke et al., Williamson & Kirwan (1997–2002). Nachbrenneffekt (EPOC) beim Zirkeltraining. Dokumentiert: **Bei sehr hoher Trainingsintensität bleibt der Stoffwechsel bis zu 48 Stunden erhöht** – eine der höchsten bekannten Nachwirkungen unter allen Trainingsarten (nur vergleichbar mit extremem HIIT). Dies erklärt die außergewöhnliche Zeiteffizienz des Zirkeltrainings.
    Zur Quelle
  • Detaillierte Messung: EPOC nach Zirkeltraining:
    PMC (NIH) / Greer et al. (2021). EPOC Comparison Between Resistance Training and High Intensity Interval Training. Studie mit 30-minütigen Zirkeltrainingseinheiten bei moderaten Frauen zeigt:
    – **14 Stunden nach Training:** Signifikanter Anstieg des Energieverbrauchs (33±4 kcal/30 min über Baseline)
    – **24 Stunden post-Training:** EPOC-Effekt nicht mehr statistisch nachweisbar, aber metabolische Störungen halten an
    **Schlussfolgerung:** Der Nachbrenneffekt von Zirkeltraining ist **praktisch bedeutsam** für Energiebilanz und Gewichtskontrolle, besonders bei regelmäßiger Anwendung.
    Zur Quelle
  • Mechanismen des EPOC beim Zirkeltraining:
    Philip Lange / Forschungszusammenfassung (2025). Nachbrenneffekt beim Krafttraining: Mehr Fettverbrennung durch EPOC. Erklärt die physiologischen Mechanismen:
    – **Anaerobe Belastung** (Muskelermüdung, Laktat-Ansammlung) führt zu höherem EPOC als aerobe Belastung
    – **Mikrotraumata** in der Muskulatur erfordern Reparaturprozesse mit erhöhtem Energieverbrauch
    – **Katecholamine** (Adrenalin, Noradrenalin) bleiben erhöht und halten den Stoffwechsel aktiviert
    – **Hormonelle Störung:** Testosteron, Wachstumshormon und andere anabole Hormone werden freigesetzt
    **Wichtig:** Schon 20 Minuten nach dem Training stammt fast die gesamte verstoffwechselte Energie aus **Fettsäuren** (nicht Kohlenhydraten).
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Effektivität: 30 Minuten Zirkeltraining vs. längere konventionelle Workouts

  • Äquivalente Trainingsergebnisse mit kürzerer Dauer:
    PMC (NIH) / Foster et al. (2015). Effects of High Intensity Interval Training vs Steady State Training. Studie über 8 Wochen mit 24 Trainingseinheiten vergleicht drei Gruppen:
    – **Steady-State:** 20 Min. kontinuierliches Training @ 90% Ventilatory Threshold
    – **Meyer-Gruppe:** 20 Min. Intervaltraining (13 × 30s @ 100% Peak Aerobic Power + 60s Recovery)
    – **Tabata-Gruppe:** 4 Min. HIIT (8 × 20s @ 170% Peak Aerobic Power + 10s Rest)
    **Ergebnisse:** Alle drei Gruppen zeigten **vergleichbare Verbesserungen** in VO₂max (+18–19%) und Anaerobe Kapazität (+14–24%). **Trotz unterschiedlicher Trainingsdauer waren die Fitness-Gains gleich**, was die Effektivität kurzer, intensiver Zirkeltrai​​nings belegt.
    Zur Quelle
  • Energieverbrauch und kardiorespiratorische Fitness:
    PMC (NIH) / Benson et al. (2019). Metabolic Effects of Two High-Intensity Circuit Training Protocols. Vergleicht zwei Zirkeltraining-Varianten:
    – **HIC** (HIIT vor Zirkeltraining): 434.6 ± 48.7 kcal Energieverbrauch
    – **TRI** (Zirkeltraining mit integrierten HIIT-Pausen): 419.9 ± 49.0 kcal
    **EPOC-Unterschied:** HIC: 61.9 ± 7.8 kcal vs. TRI: 56.7 ± 6.2 kcal (signifikanter Unterschied, p < 0.05). Trotz unterschiedlicher Strukturierung: **Beide Protokolle sind für Kalorienverbrauch und kardiometabolische Gesundheit ähnlich effektiv**. Dies unterstreicht die Flexibilität und Robustheit des Zirkeltraining-Konzepts.
    Zur Quelle
  • Resistance Circuit Training und Körperzusammensetzung:
    PMC (NIH) / Paoli & Moro (2021). Effects of Resistance Circuit-Based Training on Body Composition and Cardiorespiratory Fitness. Metaanalyse von 23 Studien mit insgesamt 800+ Teilnehmern bestätigt:
    – **Effektiv für VO₂max-Verbesserung:** Optimale Parameter sind 3×/Woche, 21–30+ Einheiten, 8–12 Stationen mit 2–3 Sätzen, 10–30s Pausen
    – **Körperzusammensetzung:** Erhebliche Reduktion von Gesamtkörperfett UND gleichzeitige Zunahme von Muskelmasse (concurrent improvements)
    – **Höhere Laktatkonzentrationen** und wahrgenommene Anstrengung während CT im Vergleich zu traditionellem Krafttraining
    – **Höherer Sauerstoffverbrauch** während CT gegenüber traditionellem Krafttraining und sogar Laufband-Cardio
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Vergleich mit sehr kurzen HIIT-Protokollen

  • Kleine Zeitinvestitionen mit großem Effekt:
    Business Insider / American Journal of Physiology (2020). Studie: Nur 2 Minuten HIIT sind so effektiv wie 30 Minuten normales Training. Forscher untersuchten das Spinning-Training mit unterschiedlichen Dauern und Intensitäten. **Überraschender Befund:** Sehr kurze intensive Protokolle (z.B. 2 Min. Tabata) erzeugten ähnliche **Mitochondrien-Anpassungen** wie 30-minütiges moderates Training. Dies hat enorme Auswirkungen auf die Zeit-Effizienz von Fitnesstraining.
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ACE-Forschung und Empfehlungen

  • American Council on Exercise (ACE): HIIT vs. Steady-State (Foster et al.):
    American Council on Exercise (ACE). ACE-Sponsored Research: HIIT vs. Steady State Cardiotraining. ACE-finanzierte Vergleichsstudie zwischen Steady-State und verschiedenen HIIT-Protokollen zeigt: **Trotz unterschiedlicher Trainingszeiten werden ähnliche Adaptationen erreicht**, was die praktische Anwendung von Zirkeltraining und kurzen intensiven Einheiten rechtfertigt. Dies liegt am Prinzip der „gleichen Trainingsreize, aber zeitlich verdichtet.”
    Zur Quelle (ACE General)
    Zur Quelle (ACE Research 2017)

Praktisches Design: Standardisierte Stationsanzahl und Pausen

  • Optimale Struktur von Zirkeln:
    Original Bootcamp / Trainingswissenschaft (2025). Zirkeltraining zum Abnehmen und Fitnesssteigerung. Praktische Zusammenfassung des Standard-Designs:
    – **8–12 Stationen** pro Zirkel (optimal für Zeit und Vielfalt)
    – **2–3 Durchgänge** (2–3 Sätze) des vollständigen Zirkels
    – **15–30 Sekunden Pausen** zwischen Stationen (klassisches Schema)
    – **Moderne Variante:** 30s Belastung, 20–25s Pause (höhere Intensität)
    – **Ruhepausen zwischen intensiven Workouts:** Mindestens 48 Stunden zur vollständigen Regeneration
    Zur Quelle